Über das Gebäude

MediterraneoGeschichte der Lehrter Straße

Ihren Namen erhielt die Lehrter Straße von der Stadt Lehrte in Niedersachsen, da die Bahntrasse des benachbarten Lehrter Bahnhofs, der heute der Berliner Hauptbahnhof ist, von Berlin nach Hannover über Lehrte führte.

Die Bebauung und Entwicklung der Lehrter Straße begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts ließ König Friedrich Wilhelm IV. hier auf dem nach Norden bis an die Perleberger Straße reichenden Gebiet Kasernen und einen Exerzierplatz anlegen. Ein Gerichtsgebäude mit einem Zellengefängnis folgte wenig später.

Zitat: „Alles was Berlin brauchte, aber nicht in der guten Stube haben wollte, verlagerte der König vor die Tore der Stadt. In der Lehrter Straße in Moabit entstanden Kasernen, ein Exerzierplatz, ein Zellengefängnis, ein Bahnhof und wenige Wohnhäuser.“

In den Jahren von 1869-71 wurde der Lehrter Bahnhof als Kopfbahnhof für die Eisenbahnverbindung Berlin – Lehrte – Hannover von der Magdeburg-Halberstädter Eisenbahngesellschaft errichtet.

Dieser Lehrter Bahnhof schrieb in der Tat auch Berliner Geschichte mit. Der „Fliegende Hamburger“ der bis dahin schnellste Zug „dampfte“ am 19. Dezember 1932 zum ersten Mal vom Lehrter Bahnhof ab und erreichte die Hansestadt Hamburg in einer Rekord-Fahrtzeit von zwei Stunden und 18 Minuten.

 

 

Architektur in der Gründerzeit

Das denkmalgeschützte Gebäude, in dem sich das Restaurant MEDITERRANEO befindet mit der für die Gründerzeit-Architektur typisch reich und üppig verzierten Fassade, wurde 1887-1888 erbaut und zwar als Werkstatt- und Wohnungsgebäude der Berliner Granit- und Marmorwerke von M. Schleicher. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss waren von Beginn an für Gewerbe oder Gastronomie vorgesehen.

Die imposante stadtbildprägende Fassade wurde von Ratsmaurermeister Richard Krebs im Stil der norddeutschen Renaissance gestaltet. Zahlreiche der Dekorationsformen der Gründerzeit sind an historische Stilformen an angelehnt, so zum Beispiel die beiden Granitsäulen an der mittleren Einfahrt zum Innenhof, die den Eindruck eines Stadttores erwecken. Gleichzeitig wurde mit dieser aufwändigen Gestaltung ein werbewirksamer Auftritt für die Steinmetzprodukte und Arbeiten der 1853 gegründeten Marmorwerke erzielt.

Interessant ist dabei noch, dass viele der imposanten Gründerzeit-Bauten nicht für die reichen und adligen Schichten, sondern auch für die im industriellen Aufschwung rasch wachsende Stadtbevölkerung aller Schichten erbaut wurden.